Schockanrufe im Erzgebirge: Senioren um Tausende Euro betrogen
Foto: Symbolbild für schockanrufe im erzgebirge: senioren um tausende euro betrogen / Foto: vickygharat
Zeit: 12.12.2025
Ort: Grünhain-Beierfeld und Annaberg-Buchholz
(4190) Am Freitagnachmittag waren Telefonbetrüger mit sogenannten Schockanrufen im Erzgebirge erfolgreich und erlangten mehrere tausend Euro Bargeld. Bei weiteren Anrufen trat aber auch eine neue Masche zu Tage.
Freitagmittag war zunächst eine Frau in Grünhain-Beierfeld angerufen worden. In einem Gespräch, welches wechselnd von verschiedenen Personen geführt wurde, suggerierte man der Angerufenen, ihre Tochter hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht und nun wären mehrere tausend Euro nötig, um eine Haft abzuwenden. In den mehrstündigen Telefonaten brachten die Betrüger die Frau schließlich dazu, mehrere tausend Euro Bargeld und Schmuck einem Boten zu übergeben. In der August-Bebelstraße übergab die Erzgebirgerin gegen 15:00 Uhr die geforderten Dinge an einen etwa 30 Jahre alten, etwa 1,65 Meter großen Mann mit europäischem Aussehen und kurzen dunklen Haaren. Dieser lief dann zu Fuß zurück in Richtung Ortsmitte. Erst beim späteren Kontakt mit ihrer Tochter bemerkte die Frau, dass sie betrogen wurde.
Auch in Annaberg-Buchholz wurde ein Senior Opfer eines solchen Betruges. Auch ihm hatten Unbekannte, die sich als Polizisten ausgaben, in einem Anruf vorgegaukelt, dass seine Tochter einen schweren Unfall verursacht hätte und sie nun 100.000 Euro zahlen müsste. Der Mann wurde über mehrere Stunden am Telefon gehalten und dabei aufgefordert, Bargeld welches er zu Hause hatte, bereitzulegen. Schließlich erschien nach 18:00 Uhr ein angekündigter Bote an der Wohnung des Seniors, dem er mehrere tausend Euro übergab. Der Abholer wurde als etwa 25 Jahre alt und etwa 1,75 Meter groß beschrieben. Er sprach akzentfrei Deutsch und war mit einer braunen Jacke und einer dunklen Hose bekleidet.
In beiden Fällen hat die Polizei die Ermittlungen wegen Betruges aufgenommen. Zeugen, die im Sachzusammenhang Beobachtungen, insbesondere bezüglich der beschriebenen Geldabholer, gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden. Hinweise nehmen das Polizeireviere Aue unter 03771 12-0 sowie das Polizeirevier Annaberg unter 03733 88-0 entgegen.
Telefonbetrüger hatten am Freitag aber auch mit einer neuen Masche versucht an Geld zu kommen. In mindesten drei der Polizei bekannt gewordenen Anrufe hatten Unbekannte vorgegeben, dass nahe Angehörige der Angerufenen im Krankenhaus wären und dringend Geld für ein Krebsmedikament von Nöten ist. Hier erkannten die Angerufenen den Betrugsversuch, sodass kein Schaden eintrat.
Die Polizei rät:
Seien Sie misstrauisch und hinterfragen Sie geschilderte Sachverhalte immer direkt selbst bei ihren Angehörigen!
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten!
Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an fremde Personen!
Geben Sie am Telefon keine Auskunft zu Ihren finanziellen Verhältnissen!
Bringen Sie im Umfeld Ihres Telefons einen Hinweis auf die gängigen die Betrugsmaschen am Telefon an, um bei etwaigen Anrufen erinnert zu werden!
Weitere Präventionshinweise finden Sie auf der Internetseite der polizeilichen Präventionskampagne »Hör genau hin« https://www.polizei.sachsen.de/de/101060.htm . (ju)